Was ist schweres Asthma?

Sie leiden trotz hoch dosierter Medikamente unter Asthmaanfällen und unkontrollierten Symptomen? Dann handelt es sich möglicherweise um schweres Asthma. Erfahren Sie mehr über diese Form der chronischen Atemwegsentzündung Asthma bronchiale.

Merkmale von schwerem Asthma

Asthma bronchiale ist eine chronische, das heißt dauerhafte, entzündliche Erkrankung der Atemwege. Wenn das Asthma trotz intensiver Therapie unkontrolliert bleibt, liegt eine schwere Form des Asthmas vor. Bei Erwachsenen spricht man von schwerem Asthma, wenn trotz Behandlung mit hochdosiertem inhalativen Kortison (ICS) und mindestens einem zusätzlichen Langzeitmedikament (zum Beispiel einem langwirkenden Beta-2-Mimetikum, LABA) oder Kortisontabletten (OCS) für mehr als 6 Monate pro Jahr einer der folgenden Punkte zutrifft:

  • Verengung der Atemwege: FEV1 < 80 % des Sollwerts (FEV1/FVC < LLN). Das bedeutet, dass das Atemvolumen, das man innerhalb einer Sekunde unter größter Anstrengung ausatmen kann, verringert ist.
  • Häufige Exazerbationen: 2 oder mehr Exazerbationen, das heißt Verschlechterung der Symptome, in den letzten 12 Monaten, bei denen der Einsatz von Kortison notwendig war.
  • Schwere Exazerbationen: mindestens 1 Exazerbation, die im Krankenhaus behandelt werden musste oder eine Beatmung notwendig machte, in den letzten 12 Monaten.
  • Teilweise kontrolliertes oder unkontrolliertes Asthma (siehe Grade der Asthmakontrolle).

Behandlung von schwerem Asthma

Schweres Asthma wird leitliniengemäß bevorzugt mit folgenden Medikamenten in Form von Trockenpulverinhalatoren oder Asthmasprays behandelt:1

  • Hochdosiertes ICS (entzündungshemmendes Kortison zum Inhalieren), LABA (atemwegserweiterndes langwirkendes Beta-2-Mimetikum) und LAMA (langwirkendes atemwegserweiterndes Anticholinergikum)

    und
     
  • Bei Bedarf SABA (kurzwirkendes Beta-2-Mimetikum) oder eine Fixkombination aus Kortison und Formoterol zum Inhalieren.

Schweres und unkontrolliertes Asthma

Wenn Ihre inhalativen Medikamente nicht ausreichen, um die Asthma-Symptome zu lindern und Sie vor Anfällen zu schützen, dann liegt ein schweres und unkontrolliertes Asthma vor.

In diesem Fall können zusätzliche Medikamente zur Kontrolle eingesetzt werden: sogenannte Biologika. Um das passende Biologikum zu verordnen, ermitteln Ärzt:innen den individuellen Grund für die Entzündung der Atemwege. Dabei helfen folgende Untersuchungen:

  • Lungenfunktionstest
  • Blutbild
  • Allergietest

Erfahren Sie mehr über Biologika: Biologika bei schwerem unkontrolliertem Asthma.

Für die Diagnose „Schweres unkontrolliertes Asthma“ ist zudem wichtig, andere mögliche Ursachen der mangelnden Asthma-Kontrolle auszuschließen:1

  • Ausschluss von schwer behandelbarem Asthma (falsche Inhalationstechnik, mangelnde Therapietreue)
  • Ausschluss von Asthmaauslösern im Umfeld der Patient:innen (zum Beispiel Haustiere)
  • Ausschluss anderer Erkrankungen, die einem Asthma ähneln (zum Beispiel COPD)

Machen Sie jetzt den Asthma-Test und finden Sie heraus, ob Sie möglicherweise eine schwere Form von Asthma haben.

 

1 Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma – Langfassung, 4. Auflage, 2020, Version 1. Online veröffentlicht unter https://www.leitlinien.de/mdb/downloads/nvl/asthma/asthma-4aufl-vers1-lang.pdf (letzter Zugriff: 17.08.2022).

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