Methoden zur Asthma-Diagnose

Die Spirometrie (auch als „kleiner Lungenfunktionstest“ bezeichnet) misst das Lungen- und Atemvolumen sowie die Luftflussgeschwindigkeit. Dies gibt Aufschluss über die Lungenfunktion von Patient:innen. Als zentraler Bestandteil der Asthma-Diagnose hilft die Spirometrie dabei, die Schwere und Art der Einschränkung durch das Asthma einzuordnen. Außerdem dient sie im weiteren Behandlungsverlauf dazu, die Therapie zu kontrollieren. Ärzt:innen vergleichen die Werte vergangener Spirometrie-Untersuchungen und schätzen somit ein, ob die Behandlung anschlägt oder angepasst werden muss. Da für diese Art von Test eine gute Mitarbeit erforderlich ist, ist sie für kleine Kinder unter sechs Jahren ungeeignet (Asthma bei Kindern).

Diese Messwerte werden bei einer Spirometrie erfasst:

• Das sogenannte forcierte exspiratorische Volumen (FEV1; auch Einsekundenkapazität) ist das Atemvolumen, das man innerhalb der ersten Sekunde unter größter Anstrengung rasch ausatmet. Sind die Atemwege verengt, ist dieser Wert vermindert. Der FEV1-Wert stellt bei Asthmatiker:innen eine besonders wichtige Größe dar.
• Die sogenannte forcierte Vitalkapazität (FVC) ist das Atemvolumen, das man nach maximaler Einatmung rasch und vollständig ausatmet. Das Gerät misst das Lungenvolumen zwischen der maximalen Ein- und Ausatmung.
• Der Tiffeneau-Index ist das Verhältnis von FEV1 zu FVC und stellt den Strömungswiderstand der Lunge dar. Ist der Wert unterhalb eines normalen Levels, liegt eine Verengung der Atemwege vor.

Ist eine Verengung der Atemwege durch eine kurzzeitige medikamentöse Therapie vollständig umkehrbar (reversibel), ist die Diagnose Asthma meist gesichert. Dieses Verfahren wird als Reversibilitätstest bezeichnet. Es dient außerdem als Instrument, um eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) auszuschließen. Bei einem Reversibilitätstest ermittelt man per Spirometrie (siehe oben) die Lungenfunktionswerte. Dann inhaliert die Person ein Medikament, das bei Asthmatiker:innen die verengten Bronchien erweitert. Nach einigen Minuten misst man die Werte erneut. Stellt sich eine Verbesserung ein, ist das ein Hinweis, dass das Medikament gewirkt hat und somit Asthma vorliegt.

Ein weiteres diagnostisches Verfahren, um die Lungenfunktion zu messen, ist die sogenannte Bodyplethysmographie (auch als „großer Lungenfunktionstest“ bezeichnet). Dabei ermittelt der Arzt oder die Ärztin Parameter wie den Atemwegswiderstand und die totale Lungenkapazität. So lassen sich das Asthma charakterisieren und der Schweregrad einordnen. Diese Untersuchung hängt nicht so sehr von der Mitarbeit der untersuchten Person ab. Darum kann sie beispielsweise auch bei Patient:innen mit schwerem Asthma oder bei Kindern durchgeführt werden.